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Erfolgsgeschichte abseits des Web 2.0

Kürzlich hielt ich mich zu einem Arbeitsaufenthalt in Ambalangoda, Sri Lanka, auf. Dort recherchierte ich für ein kleines Buch, das persönliche Eindrücke abseits der üblichen Touristenrouten enthält. Dafür sammelte ich bei den Einheimischen Geschichten, wobei tagtäglich Interviews, Fotos, Übersetzungen von Sinhala auf Englisch  auf meinem Programm standen. Fleißig übertrug ich dann morgens alle Informationen in meinen Laptop, um dann irgendwann (hoffentlich noch in diesem Jahr!) ein Buch daraus zu machen.

Arme Fischer in Ambalangoda

Nun sollte man wissen, dass die meisten  Menschen rund um Ambalangoda sehr arm sind. Sie leben wirklich ohne Netz und doppelten Boden und sind für ihr Überleben auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen. Auch auf meine, denn natürlich hatte es sich rumgesprochen, dass ich schreibe. Mehrere Menschen sprachen mich daraufhin an, ob ich nicht etwas für den armen Fischer Tata und seine Familie tun könne. Er ist wie seine anderen Fischerkollegen ein halbes Jahr während der Monsunzeit ohne Arbeit und damit auch ohne Einkommen und möchte am Strand einen Stand aufbauen, an dem er den Touristen während dieser Zeit ein paar Sachen verkauft. Er fertigt Ketten aus Muscheln, seine Frau näht Kleidungsstücke und Taschen.

Broschüre mit persönlicher Geschichte

Er ist zwar der englischen Sprache einigermaßen mächtig, aber die wenigen Touristen – maximal 12 –  an dem Strand sind in der Mehrzahl deutschsprachig. Wie würde dort eine einfache Broschüre mit ein paar Fotos und einer kleiner Geschichte wirken! Denn – das weiß jeder gute Verkäufer –   die erste Ansprache muss schon sympathisch wirken. Tata ist, auch wenn er etwas verwegen aussieht, eine Seele von Mensch, sehr hilfsbereit und zurückhaltend. Eine Broschüre wäre sicher sehr hilfreich, dachte ich. Es war mir zudem sehr wichtig, dass die Gäste auch etwas von den Hintergründen des Verkaufsstandes erfahren. Kommunikation statt plumpe Werbebotschaft also, sich menschlich geben, indem ihnen die Gelegenheit gegeben wird, ein wenig hinter die Fassade des Lebens eines einfachen Fischers zu blicken. Hierbei wollte ich gerne behilflich sein – auch ganz ohne Computer und Web 2.0, sondern in Form einer ganz einfachen Broschüre.

Spontanes Fotoshooting und Interview

Also fuhr ich noch am gleichen Tag zu Tata nach Hause, interviewte ihn und seine Frau Renuke und machte sofort mit meiner kleiner Digitalkamera Fotos. Und hier erwies sich mein Tuk-Tuk-Fahrer, Manager und Übersetzer Wijay als sehr kreativ, denn er setzte die Taschen und Kleidungsstücke sofort in ein dekoratives Umfeld. Als wir dann am Strand waren – während der Monsunzeit muss wegen der hohen Wellen der Verkaufsstand in eine Hütte verlegt werden – machten wir weiter. Hier bot ein Fischer seinen schönen braunen Unterarm für eine Fotografie an, dort hängten wir Taschen in die Pflanzen oder legten einen kleinen Katamaran aus Holz in den Sand. Und als es dann daran ging, ein Model für ein Kleid im Elefantenmuster zu suchen, fand sich dazu eine österreichische Touristin ohne viel Federlesens bereit. Danke noch mal dafür. Gerade dieses spontane und unverkrampfte Arbeiten machte besonderen Spaß, denn hier erlebte ich mal wieder Authenzität und Freude am Tun pur.

Broschüre mit einfachsten Mitteln

So konnte ich schon bald ein paar Sätze mithilfe des Word-Programms formulieren, die Fotos bearbeiten, einsetzen, um dann  die 20 Seiten  auf einem Stick  zu speichern. Das Kopieren im Copy Shop dauerte zwar eine ganze Stunde, aber danach konnte ich mit Tata ganz professionell eine Korrekturschleife besprechen, indem ich ihm einfach die deutschen Sätze auf Englisch übersetzt habe. Nach einigen Korrekturen wiederholte ich die Prozedur im Shop und ließ die kleine Broschüre als Ringbuch binden. Der für uns sehr günstige Druckpreis von 600 Rupien (4,20 Euro) entspricht schon drei Tageslöhnen eines armen Fischers – wenn es denn gut läuft.

Und nun liegt diese Broschüre in Ambalangoda im Strandshop, trotzt allen Stürmen und Wellen und wartet geduldig auf interessierte Leser …

Übrigens: Wer die Westküste Sri Lankas bereist – Ambalangoda liegt zwischen Balapitiya und Hikkaduwa.

TataBroschüreGBehrendt (Download pdf)

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Kundenflirt Tipp Nr. 4: Erzählen Sie Erfolgsgeschichten mit Happy End

Sie lösen (fast) täglich für Ihre Kunden Probleme. Mein Tipp: Erzählen (bzw. schreiben) Sie einfach davon. Am besten in Form einer Erfolgsgeschichte. Und Sie werden sehen, wie diese ein wunderbares Marketinginstrument darstellen – wenn sie denn gut sind.

In diesem Frühjahr habe ich mir eine schöne Kladde gekauft, eine Art Skizzenbuch mit schönem Einband. Dort hinein schreibe ich Stichwörter für zukünftige Erfolgsgeschichten. Sie erzählen nicht nur von meinen eigenen erfolgreichen Projekten und Erlebnissen, sondern auch von denen meiner Kunden. Manchmal reicht mir in einem Gespräch nur ein ausgesprochener Gedanke. Auf den komme ich dann bei Gelegenheit zurück, schreibe eine Erfolgsgeschichte, die auch je nach ihrer Verwendung „success story“ oder „case study“ genannt wird.

Die Erfolgsgeschichten stellen ein wunderbares Marketinginstrument dar. Sie können erzählt oder aufge­schrieben werden und werden lange behalten. Gute Geschichten sprechen das Herz an und verfügen über ein Happy End. Kunde, was willst du mehr?

Übrigens: Erfolgreich sind die Geschichten dann, wenn die Menschen sie gerne weitererzählen. Denn Geschichten transportieren Emotionen über einen langen Zeitraum. Fakten transportieren sachliche Kühle – sonst nichts. Den Rest des Beitrags lesen »

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